11. Bogenjagd Reichensachsen 29.03.2014

Früh war es an diesem Samstagmorgen. Das Wetter versprach ein herrlichen Tag zu werden. Ich hatte mich gut vorbereitet, rechnete aber bei meinem ersten Turnier immer mit „Murphys Gesetz“. Die Ausrüstung war am Vortag zusammen gestellt, 12 neue Holzpfeile hatte ich schon vor zwei Wochen selbst gebaut. Die Bogensehne wachste ich noch spät abends. Um die Fahrt musste ich mir keine Gedanken machen, fuhr ich doch mit Freunden und konnte mich so mental auf mein erstes 3D-Turnier vorbereiten.

Es blieb nach der kurzen Anmeldung und Eintragung in meine Gruppe genug Zeit um sich mit Kaffee und Brötchen zu stärken. Positiv überrascht war ich, dass doch eine große Gruppe aus unserem Verein vertreten war. Das Turnier hatte seinen Start um 9:30, als primitive Bogenschütze wusste ich dass mein reiner Holzbogen (Eibe) heute gefordert wird. Ich spannte Ihn 30 min. vorher auf und zog ihn behutsam „warm“. Das ist wichtig, ohne moderne Materialien muss so ein Bogen gut vorbereitet werden. Mit Gruppe zwei hatte ich ein gutes Los gezogen, alle waren zu mir freundlich und unterstützten mich bei meinem ersten Turnier.


Das Wetter hatte am Morgen nicht zu viel versprochen. Es wurde ein herrlicher Tag ohne eine Wolke am Himmel. Ich hatte mir ohne es zu wissen, gleich ein Sahnestück als Turnier ausgesucht. Das Gelände war eine echte Herausforderung, belohnte mich aber mit teils spektakulären Schüssen. Gut erinnere ich mich noch an den Steinbruch, das waren schon zwei beeindruckende weiten und eine Aussicht die man an dieser Stelle nicht erwartet hatte. „Murphys Gesetz“ verschonte mich leider heute nicht. Ungläubig sah ich auf meinen Pfeil, es fehlte die Nocke. Anfangs dachte ich das könnte schon mal passieren, jedoch verlor ich eine Plastiknocke nach der anderen im verlaufe des Turniers. Schnell war der Fehler gefunden, der Kleber “Uhu-Hart“ war wohl für ein Schießen über den Handrücken und die Kräfte des „Paradoxon des Bogenschießen“ nicht flexibel genug. So musste ich mit ansehen, wie von zwölf Pfeilen nach und nach die Nocken verschwunden waren. Ein Problem mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte und bei 34 Zielen machte ich mir schon Gedanken wie ich bis dahin durchhalten konnte. Die letzten zwei Pfeile hielten zu meinem Glück und so absolvierte ich mit diesen die letzten 10 Tiere.


Die Verpflegung war sehr gut. Die Pause am Nachmittag war eine gute Gelegenheit um sich zu stärken. Bei dem schönen Wetter wurde natürlich gegrillt und so kam ich doch noch an mein Fleisch, auch wenn es nicht selbst gejagt war ☺ Um 16:00 war das letzte Tier geschafft, und auch ich merkte wie meine Kondition erschöpft war.
Nächsten Jahr bin ich natürlich wieder dabei. Das Bogenturnier kann man uneingeschränkt empfehlen. Der Schütze sollte sich jedoch auf ein herausforderndes Gelände und auf nicht ganz einfache Entfernungen einstellen. Eine große Punktzahl konnte ich nicht erreichen, aber der Spaß, die Erfahrungen und die Eindrücke bleiben mir sicherlich noch lange im Gedächtnis.


für Feldbogen Kassel-Helsa e.V.
Christian Birkenbach